Top 10:
Strom sparen mit neuen Geräten
Um im Haushalt kräftig Strom zu sparen, musst du leider erst einmal... Geld ausgeben. Hier für dich die 10 hilfreichsten Neuanschaffungen für weniger Stromverbrauch – und was sie dich kosten. (Stand: April 2024)
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Neue Geräte für den Haushalt
Die Strompreise in Deutschland liegen im Jahr 2024 niedriger als im Vorjahr und betragen bei günstigen Tarifen aktuell etwas unter 30 Ct/kWh. Das ist dennoch, auch im internationalen Vergleich, viel Geld, so dass sich so manche Stromsparmaßnahme im Haushalt lohnt.
Du willst richtig viel Strom sparen? Dann lass dein Handy-Ladegerät ruhig trotzdem den ganzen Tag in der Steckdose. Solange es dort kein Handy auflädt, verbraucht es maximal 0,3 Watt, entsprechend unter 1 Euro pro Jahr.
Viel hilfreicher ist es, die Geräte zu kennen, die viel Strom verbrauchen – und zu wissen, welche davon man gegen Sparsamere ersetzen sollte (und welche nicht). Hier sind die Top 10 der Neuanschaffungen, um Strom zu sparen – mit Daumenregeln zu den jährlich einsparbaren Stromkosten. Dabei gehe ich von aktuell typischen 30 Ct/kWh für preisbewusste Stromkunden aus.
Übersicht
Platz | Gerät | EUR/a |
10 | Computer | 8 |
9 | Fernseher | 9 |
8 | Kühlschrank | 14 |
7 | Waschmaschine | 30 |
6 | Spülmaschine | 33 |
5 | Gefrierschrank | 44 |
4 | Elektroherd | 55 |
3 | Kühl-Gefrier-Kombi | 60 |
2 | Leuchtmittel | 80 |
1 | Trockner | 96 |
Achtung beim Nachrechnen:
Bei vielen Geräten im Haushalt stellt man fest, dass eingesparte Stromkosten eine Neuanschaffung auch über Jahrzehnte nicht rechtfertigen – wenn man nur nach dem Geld geht. Auch aus Nachhaltigkeitssicht sind Neuanschaffungen kritisch: Herstellung und Entsorgung der Geräte sind oft energieintensiv.
In diesem Artikel geht es rein um das Stromsparen, z. B. um dich besser auf weiter steigende Strompreise vorzubereiten. Besonders für ohnehin geplante Neuanschaffungen kann eine Einordnung hilfreich sein.
Außerdem auf dieser Seite:
- Realistisch bleiben:
um nur solche Geräte zu erneuern, bei denen es Sinn macht. - Stromspar-Tipps:
um auch ohne den Kauf von neuen Geräten Strom zu sparen! - Stromverbrauch messen:
um den Verbrauch deiner eigenen Geräte besser zu kennen. - Steckdosen abschalten:
um manche Verbraucher regelmäßig vom Strom zu trennen.
Platz 10: Computer
Stromkosten-Einsparung pro Jahr: leider nur 8 Euro.
Was am PC Strom verbraucht, sind hauptsächlich der (externe) Bildschirm und der Kühler im PC-Gehäuse. Indem du den Bildschirm durch einen neueren ersetzt, sparst du im Jahr allerdings nur für wenige Euro Strom – und der PC benötigt eine bestimmte Kühlleistung, an der man nicht viel ändern kann – abhängig vor allem von der Rechenleistung.
Abhilfe, um Strom zu sparen, schafft ein moderner Laptop. Während ein üblicher Multimedia-PC mit Bildschirm gerne 100 Watt verbraucht, kommt ein Laptop mit vergleichbarer Rechenleistung aufgrund anderer Prozessoren und Architektur mit 30 Watt aus. Bei einer Stunde am Tag sind das statt 36 nur noch 11 kWh im Jahr – sparen kannst du so ca. 8 Euro.
Wenn du in Vollzeit im Home Office arbeitest, sind es natürlich viel mehr PC-Stunden – allerdings nutzt du dann wahrscheinlich neben einem Laptop weiterhin auch einen externen Bildschirm. Der insgesamt eingesparte Strom macht dann pro Jahr ca. 23 Euro aus.
Die Leistungsaufnahme eines am Strom betriebenen Laptops findest du nicht in den Produktdaten. Dennoch kann man bei Amazon Vorauswahlen treffen: Ein Indiz für geringen Stromverbrauch ist eine Kombination aus langer Akkulaufzeit und geringem Gewicht (hier als Suchfilter voreingestellt).
Gute Windows-Laptops wie das Surface Laptop Go von Microsoft gibt es je nach Speicherausstattung für ca. 550 Euro. Sinnvoll ist dabei eine Variante mit größerem Speicher – einem effizienten (und damit auch Strom sparenden) Arbeiten zuliebe.
Platz 9: Fernseher
Stromkosten-Einsparung pro Jahr: leider nur 9 Euro.
Wie viel Strom ein Fernseher verbraucht, hängt vor allem von der Bildschirmgröße ab. In den Energieeffizienzklassen A bis C finden sich deshalb nur kleine Fernseher. Aber wahrscheinlich möchtest du keinen kleinen Fernseher, um Strom zu sparen.
Die Display-Technik (heute meist LED oder OLED) spielt für die Effizienzklasse kaum eine Rolle. Eine Falle ist oft der HDR-Modus, den man für tollere Farbe und Ausleuchtung aktivieren kann: Wenn du ihn benutzt, verbrauchen manche ältere Fernseher (mit 55-Zoll-Diagonale) über 130 Watt – auch wenn auf dem EU-Label die hohe Effizienzklasse D steht. Neuere (gleich große) Geräte sind im HDR-Modus viel sparsamer und verbrauchen nur ca. 90 Watt.
Bei zwei Stunden Fernsehkonsum pro Tag macht das einen jährlichen Stromverbrauch von 66 kWh statt 95 kWh, die Gesamtersparnis beläuft sich auf ca. 9 Euro. Haushalte, in denen ein Fernseher täglich vier Stunden läuft, sparen 17 Euro an Stromkosten.
Ein sparsames 55-Zoll-Gerät mit nur 64 Watt im Standardbetrieb – jedoch 123 Watt bei HDR – ist der LED-Fernseher von Telefunken für ca. 400 Euro.
Platz 8: Kühlschrank
Stromkosten-Einsparung pro Jahr: gerade mal 14 Euro.
Standard-Kühlschränke haben keine Gefriereinheit oder nur ein kleines Gefrierfach. Für die Energieeffizienzklassen (seit 2021 neu) spielt hier neben dem Stromverbrauch auch das Volumen eine Rolle: Kleine Kühlschränke müssen mit weniger Strom auskommen, um als effizient zu gelten.
Standardkühlschränke mit den Effizienzklassen A bis C sind bisher nicht erhältlich. Zwischen den verfügbaren Geräten ist der Unterschied beim Stromverbrauch absolut gerechnet nicht sehr groß. Alte Modelle der heutigen Klasse F mit ca. 130 Litern und ohne Gefrierfach verbrauchen ca. 115 kWh pro Jahr, in der Klasse D sind es gut 70 kWh. Die pro Jahr einsparbaren Stromkosten betragen damit ca. 14 Euro.
Einen kostengünstigen kompakten Kühlschrank ohne Gefrierfach mit der derzeit besten Effizienzklasse, um Strom zu sparen, erhält man zum Beispiel von Bomann für ca. 230 Euro.
Bei größeren Kühlschränken mit Gefrierteil sieht die mögliche Ersparnis ganz anders aus: siehe Kühl-Gefrier-Kombis – auf Platz 3!
Platz 7: Waschmaschine
Stromkosten-Einsparung pro Jahr: immerhin 30 Euro.
Bei Waschmaschinen ist die Ersparnis durch neuere Geräte besonders schwer vorherzusagen: Sie schwankt nicht nur zwischen den Modellen, sondern auch zwischen den Waschprogrammen. Neue Maschinen geben pro Waschprogramm und gewählter Wassertemperatur deshalb Hinweise auf den Stromverbrauch.
Alte Geräte verbrauchen oft über 200 kWh (bei 220 Waschgängen pro Jahr). Neue Geräte der Effizienzklasse A verbrauchen pro Jahr ca. 100 kWh ("gewichteter Energieverbrauch" für 220 Eco-Waschgänge) und können damit in so einem Fall ca. 30 Euro an Stromkosten einsparen.
Marken-Waschmaschinen in Klasse A wurden im vergangenen Jahr deutlich günstiger und liegen inzwischen fast gleichauf mit anderen Klasse-A-Maschinen bei ca. 400 bis 600 Euro. Waschmaschinen z. B. von AEG für ca. 500 Euro schneiden dabei sowohl beim Sparen von Strom als auch bei den Kundenbewertungen sehr gut ab. Nicht einmal Maschinen in der Effizienzklasse D – mit 50 % höherem Verbrauch – kosten deutlich weniger.
Platz 6: Geschirrspülmaschine
Stromkosten-Einsparung pro Jahr: 33 Euro.
Die sparsamsten Geschirrspülmaschinen verbrauchen heute 40 % weniger Strom als ein zehn Jahre altes Top-Modell. Als Standard geht man von 280 Spülgängen im Jahr aus, die bei Geschirrspülern der Energieeffizienzklasse A ca. 150 kWh Strom verbrauchen. Bei Geräten der Klasse E sind es ca. 260 kWh. Mögliche Ersparnis pro Jahr: ca. 33 Euro.
In Klasse A kosten allerdings alle erhältlichen Spülmaschinen derzeit noch mindestens ca. 700 Euro, erhältlich z. B. von Siemens. In der Effizienzklasse B summiert sich die jährliche Stromersparnis statistisch noch auf gut 20 Euro, und die Geräte gibt es ab 500 Euro z. B. von Midea. Deutlich günstiger in der Anschaffung wird es zum Beispiel in Effizienzklasse D – mit dann fast 50 % höherem Verbrauch gegenüber Klasse A.
Platz 5: Gefrierschrank
Stromkosten-Einsparung pro Jahr: 44 Euro.
Gefrierschränke und Gefriertruhen laufen non-stop, denn der Inhalt darf im Allgemeinen nicht auftauen.
Sehr alte Geräte können manchmal Stromkosten von über 150 Euro pro Jahr verursachen. Typisch für zehn Jahre alte Geräte der (heutigen) Effizienzklasse F, die regelmäßig abgetaut werden, sind aber eher ein Stromverbrauch von 280 kWh und Stromkosten von ca. 85 Euro.
Gefrierschränke und -truhen der Klassen A und B gibt es im Jahr 2024 noch nicht zu kaufen. Eine Tiefkühltruhe von Bauknecht mit 215 Liter Fassungsvermögen in der Effizienzklasse C verbraucht nur 132 kWh. Gegenüber einer vergleichbaren Truhe in Klasse F spart das jährlich bis zu 44 Euro an Stromkosten – bei Anschaffungskosten von unter 500 Euro.
Die Energieeffizienz-Label berücksichtigen dabei, dass größere Gefriergeräte immer mehr Strom benötigen als kleine. Ein Gefrierschrank von Bosch mit 70 Litern Fassungsvermögen, ebenfalls in Effizienzklasse C, verbraucht nur 105 kWh. Er kostet aber fast 700 Euro – und ist halt klein.
Platz 4: Elektroherd
Stromkosten-Einsparung pro Jahr: 55 Euro.
Unter einem Elektroherd wird meist die Kombination aus einem Backofen und elektrisch betriebenen Kochfeldern verstanden. Pro Jahr verbraucht ein solcher Elektroherd in einem Vier-Personen-Haushalt mehrere hundert kWh Strom, verantwortlich für 75 bis 150 Euro an Stromkosten.
Beim Kochfeld gibt es keine Energieeffizienzklassen, aber die Unterschiede sind groß: Gusseiserne Kochplatten verbrauchen viel mehr Strom als die heute üblichen Glaskeramik-Kochfelder. Induktions-Kochfelder sind noch einmal effizienter, aber auch am teuersten – und für Induktion müssen geeignete Töpfe und Pfannen angeschafft werden. Induktion verbraucht ausgehend von ca. 1.000 Watt und einer halben Stunde Kochen pro Tag ca. 180 kWh pro Jahr – bis zu 40 % weniger als Gusseisen-Platten. Induktionsherde sparen somit bis zu ca. 36 Euro an Stromkosten.
Für den Backofen gibt es Energieeffizienzklassen, basierend auf dem Stromverbrauch der Backröhre und dem Ofeninnenraum. Sie haben bisher meistens noch das "alte" Format von A+++ bis G und sind bei Herd-Kombinationen (inklusive Kochfeld) oft nicht angegeben. Typische 60 cm breite Öfen (mit ca. 70 Liter Innenraum) verbrauchen aber weniger als 1 kWh pro "Normbackvorgang" und somit bis zu 100 kWh bei 100 Backvorgängen pro Jahr. Gegenüber alten Backöfen mit 1,6 kWh bewirkt das eine jährliche Stromkostenersparnis von bis zu 18 Euro.
Als modernes energieeffizientes Gerät hilft zum Beispiel ein Einbaubackofen-Set von Gorenje beim Sparen von Strom: Es verbraucht im Ofenbetrieb etwas unter 1 kWh pro Backzyklus, erwärmt Töpfe auf dem Kochfeld stromsparend mittels Induktion und kostet in der Anschaffung ca. 600 Euro.
Platz 3: Kühl-Gefrier-Kombi
Stromkosten-Einsparung pro Jahr: 60 Euro.
Wie Gefrierschränke (siehe Platz 5) laufen auch Kühlschränke meistens im Dauerbetrieb. Große alte Kühlschränke (eintürige Kühl-Gefrier-Kombinationen mit ca. 300 Liter Fassungsvermögen und Effizienzklasse F) können pro Jahr 300 kWh verbrauchen und damit Stromkosten von 90 Euro verursachen – auch wenn das Gefrierfach regelmäßig abgetaut wird.
Eine Kühl-Gefrier-Kombination der aktuellen Energieeffizienzklasse A – mit ca. 360 Litern Stauraum – kommt dagegen auf einen Jahresverbrauch von ca. 100 kWh. Die jährlichen Stromkosten reduzieren sich mit so einem Gerät dann um ca. 60 Euro. In Energieeffizienzklasse B gibt es deutlich mehr Geräte zur Auswahl, die jährliche Ersparnis gegenüber Klasse F liegt dann bei ca. 45–55 Euro.
Solche Kühl-Gefrier-Kombinationenen in Klasse A und B kosten um 1.000 Euro – das Top-Modell von Siemens kostet über 1.100 Euro. Manche Geräte in Klasse C oder D kosten unter 600 Euro, und mit ihnen kann man pro Jahr immerhin auch 40 Euro an Stromkosten sparen – so etwa mit dem Kühlschrank von Midea.
Platz 2: Leuchtmittel
Stromkosten-Einsparung pro Jahr: 80 Euro.
(bei Ersetzen von 4 Glühlampen oder 12 Halogenlampen)
Energiesparlampen sind immer besser geworden: heller, angenehm warmweiß, verzögerungsfrei, dimmbar, sparsamer, billiger in der Anschaffung.
Alte Glühbirnen mit 60 Watt sind pro Wintermonat (mit 7 Stunden am Tag) für ca. 3,80 Euro verantwortlich – pro Glühbirne. Der Verbrauch von vier Glühbirnen über das ganze Jahr liegt bei 300 kWh. Vergleichbare aktuelle, zum Beispiel die LED-Filamentlampen von OSRAM, verbrauchen statt 60 Watt nur noch 7 Watt. Das bedeutet bei vier ersetzten Glühbirnen einen Jahresverbrauch von nur noch ca. 36 kWh und damit ca. 80 Euro an gesparten Stromkosten. Dabei kosten diese vier LED-Lampen insgesamt nur ca. 20 Euro. Kein Wunder also, dass alte Glühbirnen in der EU nicht mehr verkauft werden.
Oft lohnt sich sogar ein Auswechseln von älteren Energiesparlampen gegen noch sparsamere neue. Und solltest du deinen Vorrat noch voll haben mit klassischen Glühbirnen: Wirf sie weg!
Halogenlampen, z. B. für Schrankwände oder Küchenzeilen, wirken aufgrund geringerer Leistung (z. B. 20 Watt) zunächst weniger verschwenderisch, werden aber oft in größerer Zahl eingesetzt – das gilt für Spot-Strahler wie auch kleine Stiftsockellampen. Vorsicht: Sie alle gibt es weiterhin als klassische Halogenlampen zu kaufen! Ersetze auch solche Lampen ganz durch passende LED-Lampen, die bei gleicher oder höherer Helligkeit nur 10 % verbrauchen – und wirf die alten Strahler weg.
Platz 1: Trockner
Stromkosten-Einsparung pro Jahr: 96 Euro.
Bei Wäschetrocknern kannst du zwischen drei Technologien wählen: Ablufttrocknern, Kondenstrocknern und Wärmepumpentrocknern. Um viel Strom zu sparen, kommt aber nur ein Wärmepumpentrockner in Frage: Er verbraucht gegenüber anderen Trocknern weniger als die Hälfte.
Die Energieeffizienzklassen werden bei Trocknern erst seit 2023 auf die neuen Klassen A bis G umgestellt, manchmal gibt es noch "A+++" für die höchste Effizienz. Der Stromverbrauch besonders effizienter Wärmepumpentrockner liegt bei ca. 180 kWh pro Jahr, ausgehend von typischen 160 Trockengängen. Aktuelle Abluft- und Kondenstrockner verbrauchen bei gleicher Nutzung ca. 500 kWh. In Stromkosten bedeutet das: Ein alter Kondensationstrockner ist für ca. 150 Euro pro Jahr verantwortlich. Der Kauf eines neuen Wärmepumpentrockners der Klasse A+++ reduziert die Stromkosten unmittelbar um 96 Euro jährlich.
Typische Preise liegen hier zwischen 500 und 1.000 Euro. Ein beliebter Trockner von AEG hat einen gewichteten jährlichen Verbrauch von 177 kWh und kostet ca. 710 Euro. Es muss jedoch kein Markengerät sein: Ein Trockner von Beko kommt auf den gleichen Verbrauch und kostet ca. 530 Euro. In der nächsten Effizienzklasse A++ kann man bei der Anschaffung noch mal weitere hundert Euro sparen, der Stromverbrauch ist dann aber fast 50 % höher.
Besonders beim Trockner werden Sparfüchse allerdings lächeln: Viele Haushalte kommen ohne ihn aus und trocknen ihre Wäsche vollständig an der Luft. Der Trockner ist von allen Haushaltsgeräten am wenigsten wichtig und bietet aus diesem Grund sogar noch größeres Potenzial, Strom zu sparen: nämlich wenn man ihn abschafft.
Realistisch bleiben
Viele leistungsstarke Geräte haben keine „Intelligenz” und werden nur für kurze Zeiten eingeschaltet. Hier helfen weder modernere Geräte noch Schaltsteckdosen: Ein Föhn mit 1.000 Watt trocknet die Haare nur halb so schnell wie einer mit 2.000 Watt, auch wenn es ein neueres Modell ist. Ausnahmen sind nur manchmal Geräte, die mit einer anderen Technologie arbeiten als sonst üblich. Ein Föhn mit schnellerem Luftstrom kann bei niedrigerer Temperatur schneller trocknen als übliche Föhne.
Wer es schafft, mit weniger Leistung in derselben Zeit das gleiche Ergebnis zu erzielen, spart aber allenfalls ein paar Euro im Jahr. Solche Geräte, bei denen man mit neueren Modellen unterm Strich beim Strom nicht viel sparen kann, sind zum Beispiel:
- Sauna-Ofen
- Staubsauger
- Wasserkocher
- Stabmixer
- Filterkaffeemaschine
- Elektrowerkzeug
- Föhn
Im Allgemeinen kaufst du neue Geräte aus diesen Kategorien besser erst, wenn das alte Gerät kaputtgeht – oder ansonsten um an mehr Komfort und neue Funktionen zu kommen.
Stromspar-Tipps
Im Internet gibt es viele gute Tipps, um auch mit älteren Geräten Strom zu sparen. Strukturiert und nicht kommerziell berät etwa die Verbraucherzentrale auf ihrer Seite "Strom sparen im Haushalt". Beispiele: Temperatur von Kühlschrank und Gefriertruhe richtig einstellen, beim Geschirrspülen und Wäschewaschen keine Kurzprogramme nutzen, mit Umluft backen, Helligkeit von Fernseher und Bildschirmen reduzieren.
Sehr empfehlenswert ist auch der "Ultimative Guide" des Energieberatungs-Portals Smartricity. Wenn du bereit bist, auch mal im Kleinen zu sparen, bekommst du hier Tipps wie das Abstauben von Lampen (damit sie heller leuchten), die Wartung diverser Geräte oder auch Tipps zum Bügeln. Mit insgesamt 80 Tipps hält diese Seite so einige Erleuchtungen bereit.
Stromverbrauch messen
Wenn du deinen Verbrauch genauer kennen möchtest, lege dir ein Strommessgerät zu: einen Zwischenstecker für die Steckdose, der die Leistungsaufnahme misst.
Ende 2022 bewertete die Stiftung Warentest 15 Geräte im Artikel "Stromdetektive ab 9 Euro". Wenn du nicht über hundert Euro ausgeben willst, dich aber auch für Leistungen unter 2 Watt (von Geräten im Standby) interessierst, dann empfiehlt sich das X4-LIFE, für ca. 30 Euro im Doppelpack erhältlich.
Wenn du es noch genauer wissen möchtest, lege dir ein smartes Strommessgerät zu, das den Verbrauch per Smartphone-App auswertet. Im Artikel "Spardosen mit Zählwerk" testete die c't sechs solcher Geräte. Besonders klein und kostengünstig ist das GHome (ehemals Gosund EP2), für ca. 19 Euro im Doppelpack. Sehr geringe Stromstärken, zum Beispiel von Geräten im Standby, erfasst es jedoch nicht zuverlässig.
Der Messstecker namens myStrom kostet über 50 Euro pro Stück, hat aber eine höhere Messgenauigkeit und bessere Auswertungen. Er kann an Solarpanels sogar die Stromeinspeisung messen. Wie alle smarten Strommessgeräte lässt er sich außerdem als schaltbare Steckdose verwenden.
Mit den Apps der Steckdosen erfährst du den Verbrauch der angeschlossenen Geräte auch im Zeitverlauf. Stromverschwender kannst du dann vom Strom trennen, wenn sie nicht gebraucht werden – siehe im Abschnitt Steckdosen abschalten.
Steckdosen abschalten
Wenn ein Gerät zu viel Strom verbraucht, zum Beispiel auch im Standby-Modus, kannst du es leicht ganz vom Strom trennen: je nach Anwendungsfall z. B. per Schalter, Zeitsteuerung, Bewegungsmelder, Fernbedienung, App oder Sprachassistent.
Typische Geräte, die man so nachts oder bei längerer Abwesenheit ganz abschalten kann, sind zum Beispiel:
- Lampen
- Fernseher
- Spielekonsolen
- Musikanlagen
- Ladegeräte (neben Handys und Laptops insb. auch für Elektrowerkzeuge, Gartengeräte, Roboterstaubsauger...)
- Internetrouter – aber Vorsicht bei Abschaltungen in jeder Nacht: Einige Geräte – z. B. Smartphones – benötigen den Router nachts für Sicherungen und Software-Updates.
Die folgenden Produkte helfen dir dabei, "mal so richtig abzuschalten": Welches passt am besten zu deinen Geräten?
Mehrfachsteckdosen mit Schalter wie die beliebte Brennenstuhl Eco-Line für ca. 12 Euro erlauben eine einfache Abschaltung auch mehrerer Geräte: zum Beispiel für Fernseher, Spielekonsole und Sound-Anlage – oder für Ladegeräte im Werkzeugkeller.
Eine praktische Alternative etwa für PCs oder manchen Multimedia-Aufbau sind Master-Slave-Steckdosen wie die von Ehmann für ca. 90 Euro: Sie schalten alle weiteren Steckdosen auf der Leiste ab, wenn das Gerät in der Master-Steckdose ausgeschaltet ist.
Eine preisgünstigere Alternative können auch Steckdosen mit Fernbedienung sein, z. B. die Leiste von kwmobile für ca. 40 Euro. Damit schaltest du die Geräte einzeln aus, wahlweise also etwa nur den DVD-Player.
Mit Zeitschaltuhren kannst du Geräte auf deinen Tagesrhythmus einstellen – ähnlich wie bei deinen Fischen im Aquarium. Typisch sind "Wochenzeitschaltuhren" mit 8-Tasten-Bedienung. Die von Ansmann kosten ca. 17 Euro – oder ca. 45 Euro im 4er-Pack.
Für Geräte, die nur einmal am Tag laufen, gibt es auch eine einfachere Lösung: An der Countdown-Timer-Steckdose von Bearware drückt man "Start", wählt eine Dauer von z. B. 6 Stunden und drückt "Repeat" – dann wiederholt sie diese Schaltung täglich zur selben Zeit. Sie kostet ca. 18 Euro.
Ein Zwischenstecker mit Bewegungsmelder macht v. a. Sinn für Lampen. Es gibt sie in Kombination mit Zeitschaltuhren, meistens aber mit Helligkeit-Sensoren – sie schalten sich also nur ein, wenn es dunkel ist. So macht es auch das beliebte Gerät von deleyCON für ca. 15 Euro.
Mit smarten Steckdosen lassen sich Geräte per App oder Sprachassistent schalten – aber auch per Zeitsteuerung oder Regeln wie "10 Minuten vor Sonnenuntergang" oder "wenn mein Smartphone ins WLAN kommt". Das "Tapo" kostet ca. 11 Euro, ein 4er-Pack nur ca. 30 Euro.
Auch das im Doppelpack verkaufte Strommessgerät GHome ist gleichzeitig eine smarte Steckdose. Zwei kosten zusammen ca. 19 Euro – siehe oben im Abschnitt Stromverbrauch messen.
Weiter so!
Ob du mit all diesen Empfehlungen nun Neuanschaffungen planst, Geräte künftig regelmäßig abschaltest oder sie einfach stromsparender einsetzt: Der bewusstere Umgang mit Geräten, die Strom verbrauchen, ist in jedem Fall ein guter Anfang.